Dienstag, 16. März 2010

Null-Euro-Jobs“ für Arbeitslose. Die SPD reitet auf der Westerwelle

Von REDAKTION/dpa, 8. März 2010 -

Das hätte sich auch ein Guido Westerwelle wohl nur schwer vorstellen können: Nur wenige Wochen nachdem er in einem rechtspopulistischen Vorstoß die Hartz-IV-Empfänger zum Schneeschippen verdonnern wollte, beginnt das Führungspersonal der SPD voll auf seine Linie einzuschwenken. So sprach sich Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit für mehr Druck auf junge Hartz-IV-Empfänger aus. „Den alleinstehenden, arbeitsfähigen jungen Mann, der nicht arbeiten will, muss man notfalls auch durch Kürzungen etwas beflügeln“, sagte der SPD-Bundesvize dem Springer-Blatt „Welt am Sonntag“.

Geht es nach der Spitzenkandidatin der SPD für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, dann sollen Hartz-IV- Empfänger demnächst sogar für Arbeiten in Altenheimen oder Sportvereinen verpflichtet werden „Diese Menschen können zum Beispiel in Altenheimen Senioren Bücher vorlesen, in Sportvereinen helfen oder Straßen sauber halten“, sagte die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende dem Spiegel. Statt einer ordentlichen Bezahlung sollen sie dafür aber nur einen symbolischen Aufschlag auf die Hartz-IV-Sätze bekommen. Während sie aus den Reihen der FDP für diese Form der Wahlkampfhilfe Lob erhielt, war die Kritik der anderen Parteien zum Teil ungewöhnlich scharf.
Quelle und weiterlesen: hintergrund

Eine Meldung der der Nachrichtenagentur dpa. Wie schön. Fragt sich nur ob diese Meldung absichtlich oder versehendlich rausgegeben wurde, bzw. ob da womöglich steinaltes Material "aufgehübscht" wurde. Oder hat da die Redaktion von Hintergrund gepennt?

Tatsache ist, das die Beschäftigung von sogenannten 1€-Jobbern/Hartz IV-Empfängern in Altenheimen keinesfalls eine Planung ist, sondern schon seit Jahren alltägliche Realität.
Doch lesen jene Jobber der den Senioren keine Bücher vor. Nein, sie leisten jene Dienste die ursprünglich mal von ausgebildeten Fachkräften geleistet werden.
Der Verzicht auf jene Fachkräfte hat logische Gründe.
  1. Hartz IV- Empfänger beziehen ihre "symbolische Entlohnung" von der ARGE und nicht vom Arbeitgeber
  2. Arbeitgeber bekommen oftmals noch finanzielle Geschenke für die Beschäftigung jener Jobber- natürlich ebenfalls vom Staat
  3. Personalkosten entfallen und die Arbeit wird trotzdem erledigt (Qualität irrelevant)
Neben jenen Jobbern kann man auch auf eine Vielzahl Praktikanten zugreifen die oftmals von Schulen geschickt werden um das Arbeitsleben anzusehen. Auch hier ist alles Gratis, denn Praktikanten werden nicht bezahlt.
Hartz IV- Empfänger werden als 1€- Jobber schon seit Jahren in Vereinen, im Landschaftsbau etc eingesetzt und haben einen Fülle an regulären Arbeitsplätzen vernichtet. Das ist weder neu noch ist es eine aktuelle Überlegung der Politiker.
Neu ist nur die Überlegung jenen Harzt IV- Empfängern jetzt auch die minimale Entlohnung vorzuenthalten und statt 1€- jetzt 0€-Jobber zu beschäftigen.

Ob 1€ oder 0€ ist letztlich egal. Das Problem der mangelnden Arbeitsstellen wird ebensowenig angepackt wie die Vernichtung von Arbeitsstellen durch solche Maßnahmen.

Auch heißt es in diesem Artikel Wowereit wäre für Kürzungen bei Arbeitsunwilligkeit.
Wenn wir mal großzügig übersehen das dies so klingt als wäre dies ein flächendeckendes normales Verhalten von Hartz IV- Empfängern bleibt auf jeden Fall zu erwähnen das Kürzungen bis zu 100 % bei anhaltender Arbeitsunwilligkeit ebenfalls keine Überlegung sondern schon lange existierende Möglichkeit der ARGEn ist und von denen auch genutzt wird.

Hier eigt sich mal wieder deutlich warum ich von Mainstream- und Nachrichtenagentur- Meldungen nichts halte. Enttäuscht bin ich jedoch von Hintergrund. Da hat wohl jemand gepennt.

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