Donnerstag, 11. März 2010

Das unkooperative Klima

"Schneechaos in Italien, Kroatien und Spanien" titelt Zeit Online. Und was lesen wir im letzten Absatz des Artikels?
Bei den schwersten Schneefällen seit zehn Jahren in der Region war zudem ein 45-Jähriger ums Leben gekommen.  

So,so.Die schwersten Schneefälle seit 10 Jahren.

Was meint  Dipl.-Met. Jens Hoffmann vom Deutschen Wetterdienst?
Keine Frage, der Winter 2009/10 ist zäh und lang, manch einer würde ihn sogar als impertinent bezeichnen [...].
Geht man einmal nach dem Ausschlussverfahren vor, so braucht man nicht besonders viel meteorologisches Know-how und Fantasie, um sich vorzustellen, dass eine Reise in nördliche
und östliche Gefilde wenig Sinn macht, es sei denn, der hiesige Winter reicht einem noch nicht aus oder man möchte sich richtig die "Kante" geben. Letzteres gelingt derzeit sehr gut an der
norwegischen Westküste incl. der angrenzenden Gebirge, wo mit ordentlich Schmackes feuchtkalte Atlantikluft herangepustet wird, die dann bei reichlich Wind für teils kräftige Schnee- und Regenfälle sorgt - wirklich unwirtlich und wahrlich kein Vergnügen für Lenzenliebhaber. 

Im Norden tatsächlich nichts Neues, doch was machen andere Regionen?
Orientieren wir uns in mediterranen Breiten etwas nach Osten, so stoßen wir auf,- nein, nicht den Frühling, wir stoßen auf das Tief ANDREA, ein wahres "Prachtexemplar" seiner Zunft.
Dieses Tief sorgt von den Alpen bis nach Nordafrika, vom westlichen Mittelmeer bis zur Balkanhalbinsel für alles, wirklich alles andere als Frühling. Sturm, teils kräftige
Regen- und Schneefälle, Gewitter, magere Temperaturen weisen zwar ein hohes Maß an meteorologischer Brisanz auf, atmosphärische Bedingungen zum Erholen sehen allerdings anders
aus.

Ja, in Agadir/Marokko sollten durchschnittlich 23°C sein, Djerba/Tunesien-direkt am Mittelmeer hat üblicherweise ca. 20°C.


Gibt es momentan auch wärmere Orte? Na klar! Dipl.-Met. Hoffman lenkt unsere Aufmerksamkeit gen Westen, denn:
[:::]vor allem Großbritannien und Irland profitieren schon seit Tagen von dem Hoch ISIDOR, das für viel Sonne und trockene Verhältnisse sorgt, bei allerdings sehr überschaubaren Temperaturen meist unter der 10-Grad-Marke. In den nächsten Tagen wird es auch dort allmählich wechselhafter, aber keinesfalls mild. Frankreich trifft es zum Teil noch härter als Deutschland, wobei es Anfang der Woche im nicht gerade wintererprobten Süden regionsweise kräftig geschneit hat.
Frankreichs Süden ist nicht wintererprobt . Mit Sicherheit nicht, denn dort geht das Thermometer nicht unter Null Grad Celsius und im März sollten dort ca. 15°C sein.  Irland liegt mit durchschnittlich 11°C für März im normalen Rahmen, ebenso Großbritannien mit durchschnittlichen 9°C .

Aber schauen wir mal wo es wirklich warm ist. Hoffman meint dazu:
Richtung Zypern, östliche Türkei, Naher Osten und Ägypten wird uns aber demonstriert, dass es irgendwo in halbwegs erreichbaren Gegenden doch noch Warm- bzw. Heißluft gibt. So stieg das Thermometer in Teilen Ägyptens, auf der Sinai-Halbinsel und in Jordanien am Dienstag auf über 30 Grad, mit Südwind stellenweise sogar auf Werte zwischen 35 und 40 Grad. In den nächsten Tagen bleibt es dort bei reichlich Sonnenschein so heiß.

Zypern hat im März eine durchschnittliche Temperatur von19°C. Normale Warmluft.
In Teilen Ägyptens-z.B. Assuan sind ca. 31°C im März normal. Sharm-El-Sheik( Sinai) hat zwar heute 31°C im Angebot doch laut Vorhersage sinken die Temperaturen in den nächsten Tagen kontinuierlich ab. 25°C ist dort aber im März Durchschnittstemperatur. Jordanien hat aktuell mit 25°C Apriltemperaturen.
Dieses Foto ist vom 6.3.2010 und heuet sieht es wieder so aus. Minus 4°C statt Plus.


Bleibt eine wichtige Frage: wo sind die Auswirkungen der globalen Erderwärmung???

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen